Wie funktionieren Börsen und welche Auswirkungen haben sie auf die Wirtschaft?
Börsen sind Einrichtungen, über die Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen gehandelt werden können. Sie haben eine lange Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, als in Antwerpen schon Wertpapiere gehandelt wurden. In Deutschland gab es die erste Börse im Jahr 1558 in Augsburg.
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Wertpapiere an regionalen Börsen gehandelt. In Deutschland waren das unter anderem die Börsen in Frankfurt, München, Hamburg und Stuttgart. Mittlerweile ist die Börse in Frankfurt die bedeutendste Börse in Deutschland und eine der wichtigsten weltweit.
Börsen fungieren als Vermittler zwischen Angebot und Nachfrage. Auf der einen Seite stehen die Verkäufer, auf der anderen Seite die Käufer. Die Börsen stellen den Markt bereit und ermöglichen den Handel von Wertpapieren.
Welche Auswirkungen haben Börsen auf die Wirtschaft?
Börsen gelten als Indikator für die Wirtschaftsentwicklung. Ein steigender Börsenkurs gilt als Zeichen für eine positive wirtschaftliche Entwicklung, ein fallender Kurs als Zeichen für eine negative Entwicklung.
Auch der Handel an den Börsen hat Auswirkungen auf die Wirtschaft. Zum einen stärken Wertpapiere die Eigenkapitalbasis von Unternehmen. Dadurch können sie leichter Kredite bekommen und investieren, um ihr Geschäft zu erweitern oder zu verbessern.
Zum anderen spielt die Börse auch eine Rolle bei der Finanzierung von Unternehmen. Durch den Verkauf von Aktien können Unternehmen an frisches Kapital kommen. Dies kann für kleinere oder junge Unternehmen eine Chance sein, um ihre Geschäftsidee umzusetzen oder zu wachsen.
Allerdings kann der Handel an der Börse auch negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben. Wenn die Kurse fallen, kann sich das negativ auf die Stimmung von Anlegern und Unternehmen auswirken. Dies kann wiederum dazu führen, dass Unternehmen Investitionen zurückstellen oder sich weniger Kredite geben lassen.
Außerdem kann Spekulation an der Börse dazu führen, dass Aktienkurse in die Höhe getrieben werden, obwohl die wirtschaftlichen Aussichten eines Unternehmens nicht besonders gut sind. Dies kann zu einer Blase führen, die irgendwann platzt und für Verluste sorgt.
Wie wird der Handel an der Börse reguliert?
Damit der Handel mit Wertpapieren an der Börse reibungslos abläuft und fair ist, gibt es eine Vielzahl von Vorschriften und Gesetzen. In Europa ist die European Securities and Markets Authority (ESMA) für die Regulierung der Börsen zuständig.
Die wichtigsten Instrumente zur Regulierung der Börsen sind jedoch die Börsenaufsichtsbehörden der jeweiligen Länder. In Deutschland ist das die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Sie überwacht den Handel an der Börse und sorgt dafür, dass Regeln eingehalten werden.
Zu diesen Regeln gehören unter anderem Transparenzvorschriften. Unternehmen müssen zum Beispiel veröffentlichen, welche Geschäftsbereiche für sie besonders wichtig sind und wie sich die wirtschaftlichen Aussichten darstellen. Zudem müssen Unternehmen bestimmte Vorgaben zur Rechnungslegung einhalten, damit Anleger einschätzen können, wie rentabel ein Unternehmen ist.
Auch Insiderhandel ist verboten. Das bedeutet, dass Personen, die interne Informationen über ein Unternehmen haben, nicht zu ihrem persönlichen Vorteil Wertpapiere kaufen oder verkaufen dürfen.
Fazit
Börsen sind wichtige Einrichtungen, um den Handel von Wertpapieren zu ermöglichen. Sie bieten Unternehmen die Möglichkeit, an frisches Kapital zu kommen und ihre Geschäftsideen umzusetzen. Gleichzeitig machen Börsen auch Auswirkungen der Wirtschaftsentwicklung sichtbar.
Trotzdem müssen Börsen reguliert werden, damit der Handel fair und transparent bleibt. Regulierungsbehörden überwachen den Handel und sorgen dafür, dass Unternehmen bestimmte Vorgaben zur Rechnungslegung einhalten.
Wie bei allen Investitionen sollten Anleger auch bei der Börse vorsichtig sein und sich gut informieren, bevor sie Aktien kaufen oder verkaufen. Eine Blase an der Börse kann schnell platzen und Verluste verursachen.
